06.03.2023, 00:00 Uhr

Wochenmärkte in Gefahr?

Bezirksamt Wandsbek will Gebühren für Markthändler ab April deutlich anheben
Die Wochenmärkte in Hamburg haben eine wichtige Funktion für die Nahversorgung vor Ort und auch für den sozialen Austausch in den Stadtteilen. Zahlreiche kleinere Betriebe bieten insbesondere regionale Produkte an, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Der Markt in Volksdorf am Sonnabend gehört dabei zu den beliebtesten Wochenmärkten der Stadt. Doch nun erreichten uns in den letzten Tagen gleich zwei Nachrichten, die zu Lasten der Attraktivität unserer Wochenmärkte gehen.

So wurde in Volksdorf die Möglichkeit des kostenfreien Parkens während der Marktzeiten im angrenzenden P+R-Haus beendet. Damit verringert sich das Parkplatzangebot für die Wochenmarktkunden. Zudem hat das Bezirksamt für alle Märkte in Wandsbek offenbar auch eine deutliche Erhöhung der Standgebühren angekündigt. Dies bedeutet eine massive Mehrbelastung für die Markthändler, die gleichzeitig auch von hohen Energiepreisen, anderen inflationsbedingten Folgen und zunehmender Regulierung betroffen sind.

Deutlich höhere Standgebühren dürften dazu führen, dass die Anzahl der Marktbeschicker insgesamt abnimmt und Standfläche reduziert wird. Damit würden auch die Attraktivität und Anziehungskraft der Wochenmärkte abnehmen. Nachdem die Stadt während der Corona-Pandemie in anderen Fällen (Außengastronomie) komplett auf Gebühren verzichtet hatte, sind hohe zweistellige Gebührensteigerungen in der jetzigen Phase nicht nachvollziehbar. Anstatt einseitig die Marktbetriebe zu belasten, müssen sich Stadt und Bezirk deutlich mehr für die Attraktivität der Wochenmärkte einsetzen, damit diese mit einer breiten Angebotsvielfalt weiter wettbewerbsfähig bleiben.