13.05.2020, 00:00 Uhr

Ein Wald ohne Bäume?

Erneut umfangreiche Baumfällungen auf privater Waldfläche nach Kahlschlag vor zwei Jahren angekündigt
Vor zwei Jahren hat ein großflächiger Kahlschlag auf einer privaten Waldfläche zwischen Schmalenremen und Duvenwischen in Volksdorf für Schlagzeilen gesorgt. Mit Genehmigung der Wirtschaftsbehörde wurden weite Teile dieses Waldstücks gefällt. Nun waren die Vertreter der Behörden im April wieder vor Ort und haben neue Fällungen besprochen. Dies habe ich zum Anlass genommen, mit einer Kleinen Anfrage weitere Auskünfte zu erhalten.

Demnach sollen rund 20 weitere Bäume aus Gründen der Verkehrssicherheit auf der Fläche gefällt werden. Die Buchen und Eichen wurden bereits entsprechend markiert. Besondere Auflagen sind damit aber offenbar nicht verbunden. Gegen die bisherigen Vorgaben der Stadt, nach dem massiven Kahlschlag den Wald wieder aufzuforsten und zu schützen, sind Gerichtsverfahren anhängig.

Dieses Waldstück grenzt unmittelbar an ein Naturschutzgebiet und ist Teil einer wichtigen Grünverbindung. Laut der aktuellen Senatsantwort bleibt die Fläche weiter „Wald im Sinne des Waldrechts, auch wenn weitere Bäume gefällt werden.“ Diese Aussage ist aber mehr als unbefriedigend. Hier darf sich die Stadt nicht an der Nase herumführen lassen. Es kann nicht sein, dass folgenlos ein umfangreicher und wertvoller Baumbestand vernichtet wird, um langfristig Bauland zu schaffen. Daher hat auch der Regionalausschuss auf unsere Initiative hin die Wirtschaftsbehörde aufgefordert, in einer der nächsten Sitzungen über die Entwicklung und den Schutz dieser Waldfläche Stellung zu nehmen.