22.02.2019, 00:00 Uhr

Bebauung am Klöpperpark: Was passiert am Saseler Weg?

Bauanträge weichen von bisherigen Planungen und dem Kaufvertrag für das Grundstück ab
Seit vielen Jahren wird das Grundstück Saseler Weg 11 am Volksdorfer Klöpperpark nicht mehr für den Schulbetrieb genutzt. Mitte 2017 erfolgte dann der Verkauf des rund 10.000 Quadratmeter großen Grundstücks. Vorausgegangen waren auch Festlegungen zur Nutzung der Fläche in Abstimmung mit der Kommunalpolitik. So wurde im Kaufvertrag unter anderem vereinbart, dass an dieser Stelle sowohl eine Wohngemeinschaft für neun junge Menschen mit Behinderungen als auch eine Demenz-Wohngemeinschaft errichtet werden. In mehreren Kleinen Anfragen hat sich der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Thilo Kleibauer in den letzten Monaten nach dem Stand der Planungen erkundigt.

Demnach liegen der Verwaltung bereits seit Ende 2017 vier Bauanträge für die Baufelder auf der Fläche vor. In einer bis zu dreigeschossigen Bebauung sollen dort insgesamt 46 Wohneinheiten entstehen. Die vereinbarte Wohngemeinschaft für Behinderte ist allerdings dabei von den Investoren gar nicht vorgesehen. Stattdessen plant SterniPark im Baufeld 1 im nordwestlichen Grundstücksteil eine Kita für 170 Kinder (60 Krippen- und 110 Elementarplätze). Dies weicht deutlich von den Planungsvorgaben der Stadt für das Grundstück ab, die eine kleinere Kita mit rund 60 Plätzen vorsah. Die jetzige Planung dürfte auch massive Auswirkungen auf den Verkehr und die Parkplatzsituation im Umfeld haben. So sind für die gesamte Bebauung lediglich 41 Stellplätze vorgesehen, davon 21 in einer Tiefgarage. Der im Bezirk für das Grundstück entwickelte Masterplan ging dagegen noch von 72 Stellplätzen aus.

Hierzu Thilo Kleibauer, CDU-Bürgerschaftsabgeordneter für den Wahlkreis Alstertal/Walddörfer: „Insgesamt weichen die Bauanträge deutlich von den bisherigen Planungen und dem Kaufvertrag für das Grundstück am Saseler Weg ab. Es ist mehr als fragwürdig, wenn die hier von der Stadt ausdrücklich geforderte Wohngemeinschaft für junge Behinderte nicht realisiert werden sollte. Gleichzeitig ergeben sich durch die Verringerung der Parkplätze und die deutliche Ausweitung der Kita-Plätze neue Folgeprobleme. Während das Bezirksamt bereits drei der vier Bauanträge abschließend geprüft hat, ist das Antragsverfahren für Baufeld 1 noch offen. Auch dies ist ungewöhnlich, da es sich schließlich um ein Gesamtpaket für ein gemeinsames Grundstück handelt. Gerade da es in Baufeld 1 um die Umsetzung der wesentlichen Punkte des Kaufvertrages geht, dürfen die vier Bauanträge nicht unabhängig voneinander behandelt werden. Hier darf die Stadt keine faulen Kompromisse machen oder auf Regelungen des Kaufvertrages verzichten.“